Salongalerie „Die Möwe“

zeigt Skulpturen und Malerei des Berliner Bildhauers Dieter Finke

21. April – 30. Juni 2018

Auguststraße 50 b
10119 Berlin
Germany

www.salongalerie-die-moewe.de


In ihrer neuen Ausstellung zeigt die Berliner Salongalerie „Die Möwe“ vom 21. April bis 30. Juni 2018Skulpturen und Malerei von Dieter Finke (1939-2011). In fast fünf Jahrzehnten schuf Finke ein OEuvre vonfaszinierender Intensität, Originalität und Experimentierfreude, das zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeitsowie zwischen Fläche und Dreidimensionalität changiert. In der Ausstellung spiegeln Skulpturen,architektonisch angelegte Bilder und Zeichnungen die Vielseitigkeit Finkes und seinen meisterhaften Umgangmit insbesondere Papier, Holz und Bronze wider. Welche Materialien und Ausdrucksformen er auchwählte – stets ging es ihm um die Gestaltung von Raum, Licht, Transparenz und Bewegung. Besondersbekannt sind seine oft archaisch anmutenden Tierskulpturen. Deren Dramatik und Expressivität bezeugenin der „Möwe“ Darstellungen von Falke, Kormoran, Leopard und Panther. Die Ausstellung ist die erste Präsentationnach dem Tod des Künstlers.

Dieter Finke studierte von 1959 bis 1965 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlinbei Paul Dierkes und Renée Sintenis, deren letzter Schüler er war. Noch während seiner Zeit als Meisterschülerbegann eine abstrahierende Reduktion der Ausdrucksformen: In Auseinandersetzung mitden Arbeiten von Constantin Brancusi und Henry Moore entstanden Holz- und Steinskulpturen. 1967erhielt Dieter Finke als erster ungegenständlich arbeitender Bildhauer den Georg-Kolbe-Preis.

Die 1970er Jahre waren für Finke besonders intensiv und wegweisend. 1974 reiste er für längere Zeitnach New York. Dort begann er großformatige Kreidezeichnungen zu schaffen - als einer der Erstenauf Packpapier. Sein Interesse an der Gestaltung von Tieren erwachte erneut - gewissermaßen spielerisch- im gleichen Jahr auf einer entlegenen Insel von Freunden in New Hampshire. Spontan konstruierteer mit Packpapier und Holz fast lebensgroße Tierskulpturen, die er dort der Natur überlie.. Wieverbunden der Künstler auch als Maler der Bildhauerei war, zeigt sich darin, dass Raum und Räumlichkeitin seinen Bildern zentrales Thema bleiben. Finkes erste Einzelausstellung 1976 in Berlin verdeutlichteseine erstklassigen zeichnerischen Fähigkeiten. In den Jahren darauf lebte der Künstlerüberwiegend in New York, seit Mitte der 80er Jahre in anregendem Wechsel in New York und Berlin.

1988 ließ Finke in der Berliner Gießerei Noack erstmals eine Tierskulptur in Bronze gießen. Da Konstruktionund Aufbau der Figur sichtbar blieben, durchdringen Tierkörper und Raum einander. DasImmaterielle ist in diesen Skulpturen genauso wesentlich wie das Materielle. „Auf das Zusammenspielkommt es an. Dadurch atmen die Arbeiten“, betonte der Künstler in einem Gespräch.

In den 1990er Jahren gestaltete der Bildhauer abstrakte, gleichsam entpersonifizierte Figuren in Holzund Bronze: Schamanen und eine Gruppe von Wächtern. Deren Oberfläche und Patina vermittelnden Eindruck von Wildheit und Expressivität. Als zeitlose Gestalten scheinen sie über einem Geheimniszu wachen.

Die Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung wird Frau Dr. Julia Wallner halten, Direktorin des GeorgKolbe Museums Berlin.
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